Verbraucherzentralen fordern Steuerzuschuss für Pflegeversicherung

Berlin (dpa) - Die Verbraucherzentralen dringen auf einen
Staatszuschuss für die Pflege, um weiter steigende Kosten für
Versicherte und Pflegebedürftige zu begrenzen. «Ähnlich wie die
gesetzliche Renten- und Krankenversicherung braucht auch die soziale
Pflegeversicherung eine Bezuschussung aus Steuergeldern», sagte der
Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am
Dienstag. Finanziert werden könnten damit etwa bessere
Arbeitsbedingungen von Pflegekräften, mehr Leistungen für pflegende
Angehörige oder die Einführung digitaler Anwendungen. Nur so sei auch
ein weiterer Beitragsanstieg mittel- und längerfristig zu begrenzen.

«Der Pflegefall darf nicht länger zur Kostenfalle werden», mahnte
Müller. Zur Entlastung der Betroffenen sollten die Leistungen der
Pflegeversicherung daher automatisch jährlich erhöht werden -
orientiert an der Inflationsrate und steigenden Personalkosten.

Pflegebedürftige oder Angehörige müssen einen Eigenanteil leisten,
weil die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung -
nur einen Teil der Kosten trägt. Der Pflegebeitrag war zum 1. Januar
um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Bruttolohns erhöht worden.