Stiftung Patientenschutz fordert breitere Pflege-Finanzierung

Berlin (dpa) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine
deutlich breitere Finanzierung der Pflegeversicherung. «Der
Flächentarif in der Altenpflege ist wichtig», sagte Vorstand Eugen
Brysch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Gewerkschaft Verdi
hatte am Freitag Forderungen für einen auch von der Koalition
unterstützten allgemeingültigen Tarifvertrag für die Altenpflege
aufgestellt.

Brysch sagte, anständige Löhne seien die Basis für attraktive
Arbeitsplätze und engagierte Mitarbeiter in der Pflege. «Ohne Zweifel
wird das Geld kosten, das viele Pflegebedürftige aber nicht haben»,
sagte der Experte. «Denn selbst der Zuschuss der Pflegeversicherung
reicht nicht aus, um den Pflegesatz eines Heimes zu bezahlen.» Bisher
sei Hilfe zur Pflege ein persönliches Lebensrisiko. «Ein solches
Prinzip ist zutiefst unsolidarisch», bemängelte er.

Anders funktioniere die Krankenversicherung, die im Prinzip alle
Kosten für die gesamte Behandlung von Krankheiten übernehme. «Genau
das muss auch für die Pflegeversicherung gelten», verlangte Brysch.
«Damit das gelingen kann, braucht es die Beiträge der Versicherten,
einen Steuerzuschuss des Bundes und Mittel der gesetzlichen
Krankenkassen.» Die Pflegebedürftigen würden dabei weiter die
Unterbringung, Verpflegung und Abschreibungen der Baukosten des
Betreibers tragen müssen. «Hier entscheidet jeder selbst, welcher
Standard gewünscht ist.»