Bessere Bedingungen für Physiotherapeuten und Logopäden geplant

Berlin (dpa) - Physiotherapeuten, Logopäden und andere Heilberufler
sollen nach Plänen der großen Koalition künftig mehr Geld und bessere

Arbeitsbedingungen bekommen. «Sie helfen vielen Hunderttausend
Patienten jeden Tag weiter. Das muss uns als Gesellschaft mehr Wert
sein», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch
in Berlin. Häufig sei etwa nach Operationen, bei Verletzungen oder
Sprachschwierigkeiten eben nicht nur der Arzt gefragt, sondern auch
ein Therapeut. Die Neuregelungen, von denen rund 130 000 Heilberufler
profitieren sollen, dürften die Krankenkassen bis zu 600 Millionen
Euro pro Jahr kosten. In Kraft treten sollen sie zum 1. April 2019.

Konkret sollen in Preisverhandlungen mit den Kassen höhere
Honorarsteigerungen möglich sein, indem Begrenzungen wegfallen. Als
Basis für künftig bundesweit einheitliche Verhandlungen sollen die
Preise für die verschiedenen Leistungen einmalig auf den höchsten für

eine Region vereinbarten Preis steigen. Therapeuten sollen zudem
unabhängig von ärztlichen Verordnungen mehr Eigenverantwortung beim
Ausgestalten von Behandlungen bekommen - etwa bei Frequenz und Dauer.
Ein weiteres Ziel ist, das Schulgeld für die Ausbildung abzuschaffen.

Spahn machte deutlich, dass mit den Verbesserungen auch auf Proteste
der Branche wegen zu schlechter Bezahlung und zu viel Bürokratie
reagiert werde. Vor allem bei Physiotherapeuten gebe es in manchen
Regionen bereits Fachkräfte-Engpässe. Profitieren sollen von den
Neuerungen auch Diätassistenten und Podologen (Fußheilkunde). Union
und SPD planen, die Neuerungen noch an ein Gesetz anzuhängen, das
Kassenpatienten künftig schneller zu Arztterminen verhelfen soll.