Mehr Jungs als Mädchen brauchen eine Sprachtherapie

Schwerin (dpa/mv) - Jungs brauchen nach Beobachtung der
Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) deutlich häufiger einen
Sprachtherapeuten als Mädchen. Im Alter zwischen vier und sieben
Jahren musste 2017 fast jeder sechste Junge zur Sprachtherapie,
teilte die Krankenkasse am Dienstag in Schwerin mit. Bei den Mädchen
war nur jedes zehnte von einer Sprachstörung betroffen. Probleme in
der Sprachentwicklung werden häufig bei den vorgeschriebenen
Untersuchungen vom Kinderarzt festgestellt. Für Eltern sei es nicht
leicht zu beurteilen, ob ein Kind altersgerecht spricht. Ronny
Schomann vom Serviceteam der KKH in Schwerin sagte, nicht jede
Auffälligkeit im Sprechverhalten eines Kleinkindes bedeute gleich,
dass eine Therapie notwendig sei.

Der KKH zufolge erhalten auch immer mehr ältere Kinder eine
Sprachtherapie. In der Altersgruppe der Acht- bis 15-Jährigen sei
Zahl der betroffenen Mädchen zwischen 2007 und 2017 um 35 Prozent
gestiegen, bei den Jungen um etwas mehr als 30 Prozent. Bei jüngeren
Kindern seien dagegen kaum Veränderungen festzustellen.