Bundestag diskutiert über mögliche neue Organspende-Regeln

Berlin (dpa) - Der Bundestag diskutiert am Mittwoch (13.00) über neue
Regeln für Organspenden in Deutschland. In der offenen Debatte soll
es um grundsätzliche ethische Fragen gehen, Beschlüsse sind nicht
vorgesehen. Angesichts niedriger Spenderzahlen wirbt unter anderem
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Umstellung auf eine
«doppelte Widerspruchslösung». Das bedeutet, dass jeder als Spender
gilt. Man soll dazu aber noch Nein sagen können, ansonsten sind - als
doppelte Schranke - Angehörige zu fragen. Bisher sind Organentnahmen
nur bei ausdrücklich erklärter Zustimmung erlaubt.

Die Zahl der Organspender hatte im vergangenen Jahr einen Tiefpunkt
von 797 erreicht. Für dieses Jahr zeichnet sich aber erstmals wieder
ein Anstieg ab. Bis Mitte November registrierte die Deutsche Stiftung
Organtransplantation bereits 832 Spender. Unabhängig von der Debatte
über neue Regeln hat die Bundesregierung ein Gesetz für bessere
Bedingungen in den Krankenhäusern auf den Weg gebracht. Kernpunkte
sind höhere Vergütungen durch die Krankenkassen und mehr Freiraum für

Transplantationsbeauftragte in den Kliniken.