Deutschland will WHO freiwillige Zahlungen für vier Jahre zusagen

Berlin (dpa) - Bei der Bekämpfung weltweiter Gesundheitsgefahren will
Deutschland der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr
Planungssicherheit geben. Für die kommenden vier Jahre werden der WHO
erstmals verbindlich und ohne Zweckbindung 115 Millionen Euro als
freiwilliger Beitrag aus dem Etat des Gesundheitsministeriums
überwiesen, wie ein Ministeriumssprecher am Sonntag sagte. Zuvor
hatte «Der Tagesspiegel» darüber berichtet.

Dazu kämen noch Pflichtbeiträge, die sich an der Wirtschaftskraft
bemessen, sowie weitere freiwillige Zahlungen. Gesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) wollte der WHO auf dem Weltgesundheitsgipfel in
Berlin die feste Zusage für die Doppelhaushalte 2018/2019 und
2020/2021 machen. Der Gipfel dauert von Sonntag bis Dienstag.

Nach Angaben des Sprechers werden jeweils 20 Prozent des WHO-Etats
aus den Beiträgen der Mitglieder bezahlt, die übrigen 80 Prozent aus
freiwilligen Beiträgen. Darüber hinaus gebe es aber noch weitere
Zahlungen. Deutschland zählt zu den größten Pflichtbeitragszahlern.
Freiwillige Zahlungen seien bisher immer jährlich zugesagt worden,
sagte der Sprecher.

Es gehe darum, die WHO nachhaltig zu stärken, «damit sie ihre
wichtige Rolle bei der Bekämpfung von internationalen
Gesundheitsgefahren noch besser ausfüllen kann», sagte Spahn dem
«Tagesspiegel». Dazu gehörten die Eindämmung von
Infektionserkrankungen wie der jüngste Ebola-Ausbruch im Kongo sowie
der Ausbau des internationalen Krisenmanagements.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte die Bedeutung der
WHO. Die Entwicklung neuer Medikamente angesichts von
Antibiotika-Resistenzen könne Deutschland «niemals allein» erreichen,

sagte sie in ihrer im Internet verbreiteten wöchentlichen
Videobotschaft am Samstag.

Zu dem dreitägigen World Health Summit wurden rund 2000 Fachleute aus
der ganzen Welt erwartet, darunter der Generaldirektor der
Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sowie
Microsoft-Gründer Bill Gates.