Compugroup-Chef dämpft Umsatzerwartung für 2018

Koblenz (dpa) - Der Softwarehersteller Compugroup Medical beklagt die
schleppende Einführung der Telematik-Infrastruktur für Arztpraxen und
dämpft die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr. Die Erlöse des
Unternehmens dürften in diesem Jahr etwa 700 Millionen Euro betragen,
sagte Compugroup-Chef Frank Gotthardt der «Frankfurter Allgemeinen
Zeitung» (Montag). Noch im August hatten die Koblenzer 700 bis 730
Millionen Euro angepeilt.

Compugroup ist neben der Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems der
einzige Anbieter der sogenannten Konnektoren, mit denen die
Beteiligten des deutschen Gesundheitswesens an die neue Datenautobahn
angeschlossen werden sollen.

Doch die Einführung zieht sich hin, gerade erst bekamen die Ärzte
wieder mehr Zeit. Statt bis Ende 2018 müssen sie jetzt erst Mitte
2019 angeschlossen sein. «An uns liegt es nicht», sagte Gotthardt.
Compugroup habe bis jetzt mehr als 32 000 Praxen angeschlossen, jeden
Monat könnten es bis zu 10 000 weitere werden. Jetzt sei es an den
übrigen Ärzten und Zahnärzten, auch zu bestellen.

Am Finanzmarkt kamen die Aussagen schlecht an. Im vorbörslichen
Handel auf der Handelsplattform Tradegate verlor die Compugroup-Aktie
am Morgen rund vier Prozent an Wert.