Krankenkassen: Zusatzbeitrag bleibt stabil

Berlin (dpa) - Der durchschnittliche Krankenkassen-Zusatzbeitrag von
1,0 Prozent vom Einkommen wird nach Einschätzung der Kassen im
kommenden Jahr nicht steigen. «Wir rechnen damit, dass der
durchschnittliche Zusatzbeitrag 2019 stabil bleiben wird», sagte
Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
(RND/Montag). Ab 1. Januar 2019 soll der jetzt von den
Kassenmitgliedern allein zu zahlende Zusatzbeitrag zur Hälfte von den
Arbeitgebern getragen werden.

Bereits im Juni hatte Pfeiffer gesagt, sie gehe nicht davon aus, dass
der durchschnittliche Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel steige. Dem RND
sagte Pfeiffer, im laufenden Jahr hätten bereits 15,3 Millionen
Kassenmitglieder von niedrigeren Zusatzbeiträgen profitiert. «Zum 1.
Oktober hat eine weitere Kasse eine Entlastung um 0,2 Prozentpunkte
angekündigt. Da geht es noch einmal um 1,3 Millionen Mitglieder», so
die GKV-Chefin.

Dass die Zusatzbeiträge künftig wieder paritätisch finanziert werden

sollen, sieht ein Gesetz vor, das das Bundeskabinett im Juni auf den
Weg gebracht hatte. Seit 2015 setzt sich der Krankenkassenbeitrag aus
einem einheitlichen allgemeinen Satz und einem flexiblen
Zusatzbeitrag zusammen. Der feste Satz liegt bei 14,6 Prozent und
wird jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
finanziert.

Überlegungen für einen verpflichtenden Abbau von übergroßen Reserve
n
einzelner Kassen wies Pfeiffer zurück. «Ich rate dazu, die Kirche im
Dorf zu lassen. Es gibt Rücklagen, das stimmt. Aber im Moment liegen
sie im Schnitt bei gut einer Monatsausgabe, nicht höher.» Viele
Versicherte wollten, dass das Geld nicht vorschnell für niedrigere
Zusatzbeiträge benutzt werden solle. «Wir werden die Mittel brauchen,
sollte es konjunkturell einmal schlechter laufen.»