Hessen von Pharmaskandal um Krebsmedikamente betroffen

Potsdam/Darmstadt (dpa/lhe) - Der Skandal um den Handel eines
brandenburgischen Unternehmens mit gestohlenen Krebsmedikamenten
reicht bis nach Hessen. Drei hessische Apotheken seien mit insgesamt
15 Packungen beliefert worden, wie das Regierungspräsidium Darmstadt
am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Damit sind mindestens sieben Bundesländer betroffen.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass allein in Berlin und
Brandenburg mindestens 220 Patienten die Präparate bekamen. Bei dem
Skandal geht es um das brandenburgische Pharmaunternehmen Lunapharm,
das jahrelang in Griechenland gestohlene Krebsmedikamente an
Apotheken in mehrere Bundesländer ausgeliefert haben soll. Hinweise
dazu führten lange nicht zu einem Rückruf der Arzneimittel oder einem
Widerruf der Betriebserlaubnis.

Nach Angaben des Darmstädter Regierungspräsidiums sind über eine
Großhandlung in Südhessen zwei Apotheken mit insgesamt drei Packungen
und über einen Großhändler in Bayern eine Apotheke mit zwölf
Packungen der Medikamente beliefert worden. Den Apotheken seien die
betroffenen Patienten bekannt. Für weitere Lieferungen nach Hessen
gebe es derzeit keine Hinweise.