Steckbrief der Hyalomma-Zecken

Hohenheim (dpa) - Die beiden Zeckenarten Hyalomma marginatum und
Hyalomma rufipes kamen bisher in Mittel- und Nordeuropa nicht vor.
Ihre Heimat sind die Trocken- und Halbtrockengebiete von Afrika,
Asien und ganz Südeuropa. Von den hiesigen Zecken wie etwa dem
Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) kann man sie leicht unterscheiden:
Sie sind mit bis zu zwei Zentimeter Länge wesentlich größer und haben

auffällig gestreifte Beine.

Zudem tragen die Tiere andere Krankheitserreger: Die beiden
Hyalomma-Arten gelten aus Überträger jenes Virus, das das
Krim-Kongo-Fieber verursacht, das mit schweren Blutungen einhergehen
kann. Zudem können die Tiere das Alkhurma-Virus tragen, welches das
Arabisch Hämorrhagische Fieber auslöst. In einem der 2018 in
Deutschland gefundenen Tiere entdeckten Forscher das Bakterium
Rickettsia aeschlimannii, einen Erreger des Zecken-Fleckfiebers.

Erwachsene Tiere saugen Blut vor allem von großen Tieren - dazu zählt
auch der Mensch - und können sich über Strecken von bis zu 100 Metern
auf ihre Wirte zubewegen. Larven und Nymphen befallen dagegen eher
kleine Säugetiere und Vögel. Da sie bis zu vier Wochen an ihrem Wirt
haften, könne sie mit Zugvögeln nach Mitteleuropa gelangen.