Darmkeim bei Neugeborenen - Keine weiteren Infektionen

Freiburg (dpa/lsw) - Die Uniklinik Freiburg hat die Ausbreitung eines
Darmkeims in ihrer Neugeborenen-Intensivstation nach eigenen Angaben
zunächst aufgehalten. Seit dem Wochenende habe es keine neuen Fälle
gegeben, sagte ein Sprecher der Klinik am Montagnachmittag. Bei einer
Routineuntersuchung vergangener Woche war aufgefallen, dass die Keime
die Haut und Schleimhaut von acht der jungen Patienten besiedelt
hatten, ohne dass sie zunächst daran erkrankt waren.

Bei einem der Kinder trat einige Tage später jedoch eine Infektion
auf, bei zwei weiteren sei eine Infektion nicht auszuschließen. Das
sei nach wie vor der Stand der Dinge, sagte der Sprecher. Die Kinder
seien sofort mit Antibiotika behandelt worden. Auch Kinder, die die
Station vor Kurzem verlassen hatten, wurden auf die Keime untersucht.

Um eine Ausbreitung zu verhindern, richtete die Klinik eine zweite
Neugeborenen-Intensivstation ein. Die neue Station und die
Entbindungsstation seien von dem Keim nicht befallen, daher gebe es
auch keinen Aufnahmestopp und keine Gefahr für weitere Entbindungen.

Die betreffenden Bakterien der Art Klebsiella pneunomiae sind bei
vielen Erwachsenen Bestandteil der normalen Darmflora und sind nicht
krankheitserregend. Bei extrem unreifen Frühgeburten, die noch keine
eigen bakterielle Flora aufgebaut haben, könne der Keim hingegen
Infektionen auslösen. Der nun aufgetretene Erreger sei jedoch gut mit
Antibiotika behandelbar.

Bereits 2015 waren in dem Krankenhaus Darmkeime aufgetreten, auch
damals hatte die Klinik eine zweite Neugeborenen-Intensivstation
eingerichtet. Sie war mehrere Wochen in Betrieb geblieben.