Darmkeim bei Neugeborenen - Uniklinik verschärft Schutzmaßnahmen

Freiburg (dpa/lsw) - Nach dem Ausbruch eines Darmkeims in der
Neugeborenen-Intensivstation der Uniklinik Freiburg haben die
Verantwortlichen eine zweite Intensivstation eingerichtet. Diese sei
räumlich getrennt von der bisherigen Station und beherberge Kinder
ohne Keim oder Verdachtsfall, teilte das Krankenhaus am Sonntag mit.

Eine Ausbreitung des Keims, der von Menschen übertragen werde, solle
so verhindert werden. Eine sichere Versorgung von Neugeborenen werde
mit der zweiten Intensivstation gewährleistet. Wie lange sie
betrieben werde, sei noch unklar. Hygienemaßnahmen seien verschärft
worden. Die Entbindungsstation sei nicht betroffen. Frauen könnten
ihr Kind ohne Risiko zur Welt bringen. Es gebe keinen Aufnahmestopp.

Bei Routinekontrollen waren in den vergangenen Tagen bei acht
Frühgeborenen Bakterien der Art Klebsiella pneunomiae festgestellt
worden, sagte ein Kliniksprecher. Es sei eine Besiedlung von Haut und
Schleimhaut aufgefallen, ohne dass Kinder zunächst daran erkrankt
waren. Eines der Kinder sei inzwischen infiziert, bei zwei weiteren
könne eine Infektion nicht ausgeschlossen werden.

Die Kinder würden medizinisch behandelt, ihr Zustand sei stabil. Der
Keim könne mit Antibiotika gut behandelt werden. Zudem würden 17
Kinder untersucht, die bereits die Intensivstation verlassen haben.

Parallel laufe die Ursachenforschung. Den Grund der Keimbildung sowie
die genauen Übertragungswege auszumachen, sei in der Praxis jedoch
sehr schwierig, sagte Hajo Grundmann, Leiter des Instituts für
Infektionsprävention und Krankenhaushygiene der Uniklinik Freiburg.

Bereits 2015 waren in dem Krankenhaus Darmkeime aufgetreten, auch
damals hatte die Klinik eine zweite Neugeborenen-Intensivstation
eröffnet. Sie war mehrere Wochen in Betrieb geblieben.