Minimal mehr Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern

Wiesbaden (dpa) - Die Zahl der Pflegekräfte in deutschen
Krankenhäusern wächst nur langsam. 2017 versorgten 328 500 Vollkräfte

die knapp 19,5 Millionen stationär in Kliniken behandelte Fälle. Das
waren ein Prozent beziehungsweise 3400 Pflegevollkräfte mehr als im
Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch
nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Für die Zahl der Vollkräfte
haben die Statistiker die Beschäftigten auf die volle tarifliche
Arbeitszeit umgerechnet.

Wie aus der Krankenhausstatistik 2017 weiter hervorgeht, sank die
Zahl der Behandlungsfälle um 77 500 Fälle oder 0,4 Prozent. Insgesamt
standen 1943 Krankenhäuser mit 497 200 Betten für die stationäre
Behandlung von Patienten zur Verfügung.

Die Betten waren zu 77,8 Prozent ausgelastet. Der
Krankenhausaufenthalt dauerte im Schnitt 7,3 Tage. Rund 909 800
Vollkräfte waren in den deutschen Krankenhäusern tätig: 161 200
Vollkräfte gehörten zum ärztlichen Dienst, 748 600 zum
nichtärztlichen Dienst. Immer mehr von ihnen arbeiten Vollzeit. Die
Zahl der Vollkräfte nahm im Vergleich zum Vorjahr im ärztlichen
Dienst um 1,9 und im nichtärztlichen Dienst um 3,6 Prozent zu.

Die Stiftung Patientenschutz sieht Politik und Klinikträger in der
Pflicht: «Jetzt rächt es sich, dass die Krankenhäuser seit 20 Jahren

auf Kosten der Pflege gespart haben», sagte Vorstand Eugen Brysch.
«Trotz Förderprogrammen der Bundesregierung schaffen die Kliniken es
nicht, den Trend grundsätzlich umzukehren. Offensichtlich schafft
mehr Geld nicht zusätzliche Stellen.» Neben anständigen Löhne müs
se
man auch für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege sorgen.