Warmer Frühsommer lässt viele Mücken durch Niedersachsen fliegen

Hannover (dpa/lni) - Das Mückenaufkommen in Niedersachsen ist jetzt
zum Anfang der Saison ähnlich hoch wie im Vorjahr. Die Mücken hätten

sich nach dem kalten Frühjahr extrem schnell entwickelt, sagte die
Mückenexpertin Doreen Walther. Sie ist Biologin am Leibniz-Zentrum
für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) im brandenburgischen Müncheberg.
Im April und Mai haben die warmen Temperaturen demnach die Vermehrung
und das Wachstum der Mücken befördert. Wald- und Wiesenmücken machen

uns jetzt das Leben schwer. Die Hausmücke entwickelt sich erst
später.

«Die Temperatur ist der entscheidende Faktor», erklärte die Expertin.

Für Mücken sei das Wetter derzeit ideal. Zwischen 20 und 25 Grad
fühlen sich die Insekten am wohlsten. Wasser zum Ablegen der Larven
fänden die Mücken auch in Regionen, die wenig Regen abbekommen haben,
noch genug. «Beispielsweise in den Auwäldern entlang der Elbe und in
der Lüneburger Heide gibt es sehr viele Mücken», schilderte Walther.

Dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) liegen derzeit keine aktuellen
Daten über das Mückenvorkommen vor.

Im vergangenen Jahr hatte die Mückensaison wegen des warmes Frühjahrs
schon im März und damit einen Monat früher als gewöhnlich begonnen.
Durch den verregneten Sommer vermehrten sich die Mücken danach
prächtig. Hobby-Insektenforscher können Mücken fangen, zusammen mit
einem Formular an das Zalf schicken und das jeweilige Tier bestimmen
lassen. Die Ergebnisse werden im bundesweiten Mückenatlas gesammelt.