Krankenkasse: Jeder Vierte junge Thüringer psychisch erkrankt

Erfurt (dpa/th) - Depressionen, Zwangsstörungen und mehr: In
Thüringen leidet nach einer Hochrechnung der Krankenkasse Barmer
jeder vierte junge Erwachsene an einer psychischen Erkrankung. Bei
rund 27 Prozent der Versicherten zwischen 18 und 25 Jahren sei 2016
eine entsprechende Diagnose gestellt worden, hieß es in einer
Mitteilung der Krankenkasse vom Donnerstag. Das seien auf die
Bevölkerung umgerechnet mehr als 38 000 junge Menschen. Sie seien vor
allem von Depressionen, Angst- und Verhaltensstörungen betroffen.

«Zeit - und Leistungsdruck sowie Sorgen um die Zukunft hinterlassen
deutlich Spuren», sagte die Barmer-Landesgeschäftsführerin Birgit
Dziuk. Zudem falle es einem durch die ständige Nutzung von Handys als
Taktgeber für das Leben immer schwerer, abzuschalten und zur Ruhe zu
kommen. Dziuk geht zudem von einer höheren Dunkelziffer von
Betroffenen aus. «Denn nicht jeder junge Mensch mit psychischen
Problemen sucht ärztliche Hilfe.»

Grundlage der Hochrechnung sind anonymisierte Daten von über acht
Millionen Barmer-Versicherten in Deutschland aus dem Jahr 2016. Die
Daten wurden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet und dann auf
Bundesländer heruntergebrochen. In Thüringen zählt die Barmer nach

eigenen Angaben knapp 240 000 Versicherte.