Aufklärung nach erneutem Fund von Fipronil-Eiern angelaufen

Wieder sind mit dem Insektengift Fipronil belastete Eier in dem
Handel gelangt. Sobald eine zweite Untersuchung den Befund bestätigt,
erfahren die Verbraucher die entsprechenden Chargennummern. Was
ergibt die Ursachensuche in den Niederlanden, woher die Eier stammen?

Hannover (dpa) - Nach dem erneuten Nachweis des Insektengifts
Fipronil in Zehntausenden Eiern aus den Niederlanden bemühen die
Behörden sich um Aufklärung. Wie das niedersächsische
Landwirtschaftsministerium ankündigte, ist nach dem Gesetz zunächst
eine zweite unabhängige Untersuchung nötig, um sowohl die betroffene
Packstelle im Landkreis Vechta als auch die entsprechenden
Chargennummern veröffentlichen zu können. Damit können Verbraucher in

den von den Eierlieferungen betroffenen Bundesländern Niedersachsen,
Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfalen dann überprüfen, ob sie möglicherweise belastete

Eier im Kühlschrank haben.

Die Rücknahme der Eier aus den Läden wurde bereits veranlasst. Eine
Gesundheitsgefahr für die Verbraucher gibt es nach Einschätzung der
Behörden derzeit nicht. Welche Supermärkte betroffen sind, war noch
nicht klar.

Die Überwachungsbehörden kontrollierten die Rücknahme, erklärte ein
e
Ministeriumssprecherin. Rund 73 000 von einem Bio-Betrieb in den
Niederlanden gelieferte Eier waren vor Entdeckung der Belastung schon
an den Handel geliefert worden.

Noch vor Bekanntwerden dieser Zahl forderten die Grünen Konsequenzen
aus dem jüngsten Fipronil-Fund. «Wir brauchen endlich Nummerncodes
für eierhaltige Lebensmittel wie Nudeln», sagte die
ernährungspolitische Sprecherin im Bundestag, Renate Künast, der
Deutschen Presse-Agentur. Eine transparente Kennzeichnung mache den
jeweiligen Betrieb rückverfolgbar, damit Produkte mit belasteten
Eiern umgehend aus dem Handel entfernt werden könnten.

Zur Aufklärung der Ursache der erneuten Belastung sind die deutschen
Behörden auf Informationen aus den Niederlanden angewiesen. Eine
Anfrage zu den möglichen Ursachen wurde bereits an die Niederlande
gerichtet, wie das Ministerium in Hannover mitteilte. Nach
niederländischen Medienberichten vermutet der schon im vergangenen
Jahr vom Fipronil-Skandal betroffene Landwirt, dass sich Reste des
Insektengifts möglicherweise noch im Boden der Wiese befunden haben,
auf der die Hühner Auslauf haben.

Das Insektizid Fipronil, das bei der Lebensmittelerzeugung dienenden
Tieren nicht verwendet werden darf, war 2017 einem Reinigungsmittel
beigemischt und über eine niederländische Firma an Hühnerhalter
verkauft worden. Danach gab es erst in den Niederlanden, dann auch in
Deutschland und vielen weiteren Ländern erhebliche Rückrufe von Eiern
und Eierprodukten. Seitdem wird gezielt auf Fipronil getestet. Im
Zuge dieser Untersuchungen wurde nun die Überschreitung der
Höchstwerte zunächst in den Niederlanden und dann in Niedersachsen
festgestellt.