Mehr als 100 Tote durch gefährliches Lassafieber in Nigeria

Berlin/Abuja (dpa) - In Nigeria sind der Organisation Ärzte ohne
Grenzen (MSF) zufolge inzwischen 101 Menschen am gefährlichen
Lassafieber gestorben. Darunter sind etliche Pflegekräfte und Ärzte,
die nicht wussten, dass ihre Patienten mit der Krankheit infiziert
waren oder nicht die richtige Schutzausrüstung trugen, wie die
Organisation am Montag mitteilte. 45 weitere Todesfälle seien noch
nicht bestätigt worden. Zudem gehe man von 1781 vermuteten und 408
bestätigten Fällen innerhalb von zwei Monaten aus.

Dieser Ausbruch in dem westafrikanischen Land sei «einer der
schlimmsten in den vergangenen Jahren», hieß es. MSF ist nach eigenen
Angaben vor Ort und gibt unter anderem Mitarbeitern von
Gesundheitseinrichtungen Training. Zwar gehe die Zahl der Erkrankten
in Nigeria zurück, eine Entwarnung bedeute das jedoch nicht, hieß es.
Das Lassafieber hat sich auch im westafrikanischen Liberia
ausgebreitet, mindestens 12 Menschen sind dort seit Anfang des Jahres
an der Viruserkrankung gestorben.

Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen - mit
Blutungen einhergehenden - Fiebern. Es wird vor allem durch
Nahrungsmittel und Haushaltsgegenstände übertragen, die mit Urin und
Kot von Ratten verseucht sind. Die Viruserkrankung ist zudem bei
Kontakt mit den Ausscheidungen infizierter Personen hochansteckend.
Das Fieber kommt in mehreren westafrikanischen Ländern fast jährlich
vor.