Unicef: Babys in Pakistan haben schlechteste Überlebenschancen

Der Kampf ums eigene Überleben beginnt für Millionen Menschen in
armen Ländern schon am Tag ihrer Geburt. Vor allem Babys in Pakistan,
Afghanistan und im Afrika südlich der Sahara sind tödlichen Risiken
ausgesetzt. Viele Todesfälle wären mit günstigen Mitteln vermeidbar.


New York (dpa) - Babys in Pakistan, der Zentralafrikanischen Republik
und Afghanistan haben nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten
Nationen (Unicef) die schlechtesten Überlebenschancen weltweit. Das
geht aus einem am Dienstag vorgestellten Bericht zur Sterblichkeit
bei Neugeborenen hervor. In Pakistan stirbt demnach statistisch
gesehen eins von 22 Neugeborenen in seinem ersten Lebensmonat, in der
Zentralafrikanischen Republik eins von 24 und in Afghanistan eins von
25. Jährlich sterben in diesem Zeitraum laut Unicef weltweit 2,6
Millionen Babys, eine Million davon sterben am Tag ihrer Geburt.

Acht der zehn Länder, die in dem Unicef-Ranking am schlechtesten
abschneiden, liegen im Afrika südlich der Sahara. Darunter sind etwa
Somalia, die in Südafrika gelegene Enklave Lesotho sowie die
westafrikanischen Staaten Guinea-Bissau, Mali und die Elfenbeinküste.
Vor allem Armut und Konflikte führen dazu, dass schwangere Frauen in
diesen Ländern deutlich schlechter gesundheitlich versorgt werden als
Schwangere in Industrieländern.

Die Mehrzahl der Todesfälle sei vermeidbar, sagte Unicef-Direktorin
Henrietta Fore. Hauptgründe für den Tod von Neugeborenen sind laut
Unicef Frühgeburt und Probleme bei der Geburt selbst, Lungen- und
Hirnhautentzündungen sowie die umgangssprachlich als Blutvergiftung
bekannte Sepsis. Schwangere müssten von ausgebildeten Hebammen
betreut werden. Wichtig seien zudem die Verfügbarkeit von
Desinfektionsmitteln und sauberem Wasser, Stillen und Hautkontakt
unmittelbar nach der Geburt sowie gute Ernährung, heißt es in dem
Bericht. «Wir wissen, dass wir die meisten dieser Babys durch
erschwingliche und gute Lösungen retten können», sagte Fore.

Die besten Überlebenschancen haben Babys in Japan, Island, Singapur
und Finnland. Deutschland liegt in dem Ranking von 184 Ländern
gemeinsam mit Griechenland auf dem zwölften Platz. Hier stirbt
statistisch gesehen eines von 435 Babys. In Japan - dem Land mit der
niedrigsten Neugeborenensterblichkeit - stirbt nur eines von 1111
Babys. Dort hat ein Neugeborenes fast 50 Mal so gute Chancen zu
überleben wie ein Baby in Pakistan.