Forscher finden Mikroplastik im Fleur de Sel

Oldenburg (dpa) - Winzige Plastikpartikel haben Forscher in Muscheln,
Krebsen, Fischen und nun auch im Speisesalz nachgewiesen. Dabei
fanden sie im handgeschöpften Fleur de Sel deutlich höhere Werte als
im klassischen Meersalz.

«Das ist das Ergebnis unseres achtlosen Umgangs mit Plastik», sagte
Barbara Scholz-Böttcher vom Institut für Chemie und Biologie des
Meeres der Universität Oldenburg, das im Auftrag des NDR mehrere
Salzproben analysiert hatte. Diese enthielten vor allem Polyethylen,
Polypropylen und Polyethylenterephthalat (PET) - und damit
Kunststoffe, aus denen Verpackungsmaterial und Kunstfasern wie Fleece
hergestellt werden.

Experten finden das Ergebnis nicht überraschend. «Ich hatte bisher
keine Probe, in der ich kein Mikroplastik gefunden habe - natürlich
in unterschiedlichen Mengen», sagte Gunnar Gerdts vom
Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland. Der Meeresbiologe hat in den
letzten fünf Jahren unter anderem Wasser aus der Nordsee und der
Arktis, arktisches Eis und Fische untersucht. Ob Mikroplastik in
Lebensmitteln eine Gefahr für den Verbraucher darstellt, ist noch
unklar. Es gebe noch zu viele Datenlücken, um eine Risikobewertung zu
machen, sagte Matthias Gehling vom Bundesinstitut für
Risikobewertung. «Da ist noch ein sehr großer Forschungsbedarf.»