Sonne, Mond und Sterne im Februar 2018 - Monat ohne Vollmond Von Ulrich Keller, dpa

Im Februar fehlt etwas am Sternenhimmel. Ein Vollmond. Dafür
erscheint Venus wieder auf der abendlichen Himmelsbühne.

Stuttgart (dpa) - Der Februar wartet mit einer astronomischen
Besonderheit auf: Es gibt keinen Vollmond. Der Grund: Der Februar hat
- außer in Schaltjahren - 28 Tage. Eine volle Lunation, also
beispielsweise die Zeitspanne von Vollmond zu Vollmond, dauert
hingegen 29 und einen halben Tag. Da es am 31. Januar mittags
einen Vollmond gibt, folgt der nächste in der Nacht vom 1. auf 2.
März. Der Februar geht somit leer aus.

Im Januar gab es hingegen gleich zwei Vollmondtermine und auch im
März wird sich unser Nachbar im All zweimal voll beleuchtet zeigen.
Letztmals blieb der Februar 1999 ohne Vollmond, das nächste Mal gibt
es 2037 ein solches Ereignis.

In diesem Jahr tritt am 15. Februar um 22:05 Uhr die Neumondphase
ein. Dabei bedeckt der dunkle Neumond die Sonne, es ereignet sich
eine partielle Sonnenfinsternis. Sie bleibt von der gesamten
Nordhalbkugel der Erde aus unbeobachtbar und ist lediglich in der
Antarktis, im südlichen Eismeer und von der Südspitze Südamerikas aus

zu sehen. Mit 405 700 Kilometer kommt der Mond am 11. in Erdferne. Am
27. hält er sich mit 363 930 Kilometer in Erdnähe auf.

Der abendliche Sternenhimmel war in den letzten Monaten ohne helle,
freisichtige Planeten. Dies ändert sich nun allmählich. Mitte Februar
erscheint Venus auf der abendlichen Himmelsbühne. Anfang des Jahres
hat sie die Seiten gewechselt und beginnt nun ihre Periode als
Abendstern. Venus ist zwar nach Sonne und Mond das hellste Gestirn an
unserem Firmament. Vorläufig ist sie aber noch nicht besonders
auffällig. Sie ist unter günstigen Bedingungen und bei freier Sicht
zum Westhimmel in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont als
heller Lichtpunkt auszumachen. Im Fernrohr erscheint sie als
winziges, rundliches Scheibchen.

Erst im September wird man Venus als relativ große, schlanke Sichel
im Teleskop erkennen. Sie wird dann auch mit maximaler Helligkeit
strahlen und die Blicke auf sich ziehen. Zur Monatsmitte zieht sich
Venus etwa eine Viertelstunde nach sechs Uhr abends zurück und wird
im Horizontdunst unsichtbar. Ende Februar geht Venus um 19 Uhr unter.

Die Wintersternbilder sind gegen zehn Uhr abends schon deutlich nach
Westen gerückt, Orion und Sirius im Großen Hund sind im Südwesten zu

sehen, der Stier mit dem rötlichen Aldebaran steht noch am
Westhimmel. Steil über unseren Köpfen erblickt man die beiden
Sternenketten der Zwillinge und nordwestlich von ihnen strahlt die
helle, gelbliche Kapella im Fuhrmann.

Der Große Wagen schiebt sich im Nordosten immer höher, während die
Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt. Im Südosten ist
der Löwe erschienen. Als Leitsternbild des Frühlingshimmels kündigt
er die kommende Jahreszeit an. Sein hellster Stern, der bläulich
funkelt, wurde von Nikolaus Kopernikus «Regulus» getauft, was so viel
wie «Kleiner König» heißt. Allerdings war Regulus bereits den alten

Babyloniern als Königsstern bekannt. Am 1. Februar zieht gegen 19 Uhr
abends der noch fast volle Mond knapp nördlich an Regulus vorbei.

Zwischen den Zwillingen hoch im Süden und dem Löwen liegt der Krebs.
Da sich keine hellen Sterne im Krebs befinden, fällt er kaum auf. Am
Firmament sieht man dieses Sternbild nur unter sehr guten
Sichtbedingungen, nicht aber durch die licht- und schmutzverseuchten
Dunstglocken über unseren Städten und Siedlungen. Im Krebs liegt auch
der offene Sternhaufen der Krippe, lateinisch Praesepe genannt, ein
schönes Fernglasobjekt. Seine Sternenpracht wird aber erst im
Teleskop so richtig deutlich.

Jupiter beherrscht als hellster Planet die zweite Nachthälfte. Der
Riesenplanet wandert durch das Sternbild Waage und verlagert seine
Aufgänge in die Zeit kurz nach Mitternacht. Steigt Jupiter Anfang
Februar eine Viertelstunde nach 2 Uhr morgens über die südöstliche
Horizontlinie, so erfolgt am Monatsende sein Aufgang schon 40 Minuten
nach Mitternacht. Saturn im Sternbild Schütze kann am Morgenhimmel
erspäht werden. Am 1. geht der Ringplanet kurz vor 6 Uhr morgens auf,
am 28. schon eine Viertelstunde nach 4 Uhr.

Mars baut seine Stellung am Morgenhimmel weiter aus. Die Marsaufgänge
verfrühen sich von 3.30 Uhr morgens auf 3 Uhr Ende Februar. Der rote
Planet eilt durch den Skorpion und passiert am 1. den Stern Acrab und
am 10. den Hauptstern des Skorpion 5 Grad nördlich. Der Hauptstern
des Skorpions wird Antares genannt, was «marsähnlicher Stern»
bedeutet. Der römische Kriegsgott Mars hieß bei den Griechen Ares.
Antares leuchtet ähnlich rot wie Mars, daher seine Bezeichnung. Jetzt
kann man gut beide Gestirne miteinander vergleichen.

Die Planetenparade Jupiter - Mars - Saturn, an der die immer dünner
werdende Sichel des abnehmenden Mondes vom 8. bis 11. vorbeizieht,
ist gegen 6 Uhr morgens über dem Südosthorizont zu sehen. Der flinke
und sonnennahe Merkur zeigt sich uns im Februar nicht.

Die Sonne wandert entlang dem aufsteigenden Teil ihrer Jahresbahn.
Sie nähert sich dem Himmelsäquator, den sie aber erst im März zu
Frühlingsbeginn erreicht. Am 16. wechselt sie mittags aus dem
Sternbild Steinbock in das Sternbild Wassermann. Zwei Tage später
tritt sie am frühen Abend in das Tierkreiszeichen Fische. Die
Mittagshöhe der Sonne nimmt um neun Grad zu, die Tageslänge wächst um

eineinhalb Stunden.