Zahl der Organspender weiter gesunken

Berlin/Erfurt (dpa/th) - Die Zahl der Organspender in Thüringen,
Sachsen und Sachsen-Anhalt hat 2017 einen neuen Tiefpunkt erreicht.
2017 gab es in den drei Bundesländern lediglich 96 Spender, ein Jahr
zuvor waren es noch 121 gewesen. Das geht aus der Statistiken der
Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervor. Vor 20 Jahren
spendeten in der Region noch 167 Menschen Organe. 2017 sei somit der
bislang niedrigste Stand erreicht worden. Damit reihten sich die drei
Länder in den bundesweiten Trend ein. Deutschlandweit gab es 2017
nach Angaben der Stiftung 797 Spender, 60 weniger als im Vorjahr.

In Sachsen sank demnach die Zahl der Spender innerhalb eines Jahres
von 60 auf 50, in Sachsen-Anhalt von 33 auf 23 und in Thüringen von
28 auf 23. Da einem Spender in der Regel mehrere Organe entnommen
werden, konnten insgesamt 296 Nieren, Lungen, Lebern oder Herzen an
kranke Menschen vermittelt werden. Ein Jahr zuvor lag ihre Zahl noch
um 100 höher bei 396.

Deutschland rutsche somit erstmals unter die Marke von zehn Spendern
pro eine Million Einwohnern, sagte Axel Rahmel, Medizinischer
Vorstand der DSO. 2017 waren es 9,7. «Im internationalen Vergleich
war Deutschland bisher im unteren Mittelfeld. Jetzt stehen wir im
Vergleich fast hinter allen anderen westeuropäischen Ländern. Das ist
eine dramatische Entwicklung», betonte er.