Frankreich weitet Rücknahme von Babymilchprodukten aus

Paris (dpa) - Nach dem Fund von Salmonellen in einer französischen
Fabrik für Babymilchprodukte hat Frankreich die Vorsichtsmaßnahmen
ausgeweitet. Der Hersteller Lactalis werde alle Babymilchprodukte aus
der Fabrik in Craon unabhängig vom Herstellungsdatum zurücknehmen,
kündigte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Freitag nach einem
Treffen mit dem Chef des Unternehmens an. Der Rückruf von Lactalis
betraf nur Produkte mit Herstellungsdatum ab 15. Februar 2017.

Ziel dieser «radikalen Entscheidung» sei es, Verzögerungen und
Schwierigkeiten beim Aussortieren zu vermeiden, sagte Le Maire. In
den Tagen zuvor war bekanntgeworden, dass wegen Fehlern bei mehreren
großen Supermarktketten in Frankreich bereits zurückgerufene Produkte
aus dem Werk trotzdem verkauft worden waren.

In der Produktionsanlage waren Salmonellen des gleichen Typs
nachgewiesen worden, der auch bei mehreren an Salmonellose erkrankten
Babys in Frankreich gefunden wurde. Lactalis hatte deshalb im
Dezember in drei Schritten die gesamte Produktion seit Februar 2017
zurückgerufen. Nach Deutschland waren keine verdächtigen Produkte aus
dem Werk geliefert worden.

Auch in Spanien wurde inzwischen der Fall eines Babys bekannt, das an
Salmonellose erkrankte, nachdem es zuvor Babymilch aus dem Werk
bekommen hatte. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP
unter Berufung auf einen Wissenschaftler des Pasteur-Instituts in
Paris. Demnach gibt es zudem einen Verdachtsfall in Griechenland, der
aber noch nicht bestätigt sei. In Frankreich haben die Behörden 35
Fälle verzeichnet, seit dem ersten Rückruf Anfang Dezember wurde
jedoch kein neuer Fall gemeldet.