Augenoptiker erwarten steigende Nachfrage durch «Babyboomer»

München (dpa) - Die deutschen Augenoptiker erwarten eine lange
Wachstumsphase. Die Umsätze der Industrie und der Läden seien im
vergangen Jahr weiter gewachsen, und jetzt kämen die geburtenstarken
«Babyboomer»-Jahrgänge allmählich in das Alter, in der fast jeder
eine Brille brauche, erklärten die Branchenverbände ZVA und Spectaris
zum Auftakt der Fachmesse Opti in München. Das dürfte die nächsten 25

Jahre für hohe Nachfrage sorgen.

Rund 41 Millionen Deutsche brauchen eine Brille, drei Millionen
tragen Kontaktlinsen - Tendenz steigend. Im vergangenen Jahr
verkauften die Optiker fast 12 Millionen neue Brillen. Neben der
Alterung der Gesellschaft sorge auch die Nachfrage nach speziellen
Brillen etwa für die Bildschirmarbeit, für Autofahrer oder Sportler
für mehr Geschäft. Der Umsatz der Augenoptiker vor Ort wuchs um
eineinhalb Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro. Der Marktanteil
großer Filialisten legte weiter zu, die zehn größten teilen sich
inzwischen fast die Hälfte des Branchenumsatzes.

Bei den neuen Brillenkollektionen sehen Experten «Mut zur
Extravaganz»: Sechs- und achteckige Brillen, eckige Gläser in runden
Brillenfassungen und Gläser, die aus dem Rahmen zu fallen scheinen,
sind bei mehreren Ausstellern im Angebot. Ein anderer Trend geht eher
in Richtung Nostalgie - mit runden Brillen oder klassischen
Pilotenbrillen. Das Gros der neuen Kollektionen sei «eher filigran,
elegant, transparent», sagte Industrieverbandspräsident Josef May.