Etwas bessere Luft in Neu Delhi - Schüler demonstrieren wegen Smog

Neu Delhi (dpa) - Der dramatische Smog in Indiens Hauptstadt Neu
Delhi ist etwas zurückgegangen. Der Feinstaubgehalt der Luft war am
Mittwoch allerdings immer noch um ein Vielfaches höher als die laut
Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch unbedenklichen Höchstwerte.
Grund für die Verbesserung der Luftqualität war Experten zufolge,
dass wegen einer Änderung der Windrichtung weniger von dem Rauch, den
Bauern in benachbarten Bundesstaaten durch das Abbrennen von
Ernterückständen erzeugten, die Stadt erreichte.

Schüler hatten am Dienstag mit Atemmasken demonstriert, auf denen «My
Right to Breathe» (mein Recht, zu atmen) geschrieben stand. Die
Schulen der Stadt waren in der vergangenen Woche zum Schutz der
Kinder vor der gefährlich hohen Luftverschmutzung für mehrere Tage
geschlossen worden, hatten am Montag aber wieder geöffnet.

Die Regierung der Hauptstadtregion hatte zudem Bauarbeiten gestoppt,
den Lastwagenverkehr auf das Nötigste begrenzt und den Gebrauch von
Dieselgeneratoren verboten. Die geplante Maßnahme, den Autoverkehr zu
halbieren, scheiterte bislang daran, dass ein Umweltgericht die von
Delhis Regierung vorgesehenen Ausnahmen nicht gelten lassen wollte.

Die ohnehin hohe Luftverschmutzung in der Metropole mit rund 17
Millionen Einwohnern hatte sich bereits in den vergangenen Jahren in
der kühlen Jahreszeit deutlich verschlimmert. Nach einer am Dienstag
veröffentlichten Studie des staatlichen Rats für Medizinforschung war
Luftverschmutzung im Jahr 2016 landesweit die zweithäufigste Ursache
von Krankheiten. Vergangene Woche hatte Indiens Medizinervereinigung
IMA einen Gesundheitsnotstand in Neu Delhi erklärt.