Nur jeder vierte Baden-Württemberger wünscht Video-Sprechstunde

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Video-Sprechstunde mit ihrem Arzt steht bei
den Baden-Württembergern noch nicht hoch im Kurs: Nur gut jeder
Vierte spricht sich nach einer repräsentativen Umfrage des
Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der AOK dafür aus. Auch
Gesundheits-Apps, die etwa zeigen, wie viele Kilometer eine Person am
Tag zu Fuß zurücklegt, würden nur bei neun Prozent der Befragten
verwendet, teilte die größte gesetzliche Kasse in Baden-Württemberg
in Stuttgart weiter mit. Deutlich besser kommt der elektronische
Austausch von Patientendaten zur stärkeren Vernetzung im
Gesundheitswesen an - 65 Prozent der Befragten wünschen sich das. 60
Prozent würden es begrüßen, wenn ihr Arzt Rezepte und Überweisungen

auf elektronischem Wege übermitteln könnte.

Die AOK verweist auf ein eigenes Projekt namens Telederm, an dem auch
die Universität Tübingen, der Hausärzteverband Baden-Württemberg un
d
weitere Partner beteiligt sind. In den Landkreisen Calw, Rottweil,
Zollernalb und Böblingen können 50 Hausarztpraxen Fotos von
auffälligen Hautpartien ihrer Patienten einem Dermatologen zur
Diagnose zusenden. Innerhalb von zwei Tagen kann der Hausarzt dessen
Fachanalyse an die Patienten weitergeben.

Das sogenannte Telekonsil soll die Versorgung bei Hauterkrankungen
auf dem Land verbessern. Es wird an diesem Mittwoch in Tübingen
vorgestellt. Das Modell kann laut Uni Tübingen im Erfolgsfall auch
bundesweit übertragen werden. Denkbar ist eine Ausweitung auf andere
medizinische Berufsgruppen und Krankheitsgebiete - etwa
Augenheilkunde.