Apotheker soll Krebsmedikamente gepanscht haben - Prozessauftakt

Bottrop/Essen (dpa) - Ein Apotheker aus Bottrop soll jahrelang teure
Krebsmedikamente zu gering dosiert und sich damit Millionen
erschlichen haben. Nun beginnt am Montag vor dem Landgericht Essen
der Prozess gegen den Mann. Bei den Krankenkassen hat er laut Anklage
die verschriebene Wirkstoffmenge abgerechnet. Den gesetzlichen Kassen
soll dadurch seit 2012 ein Schaden von rund 56 Millionen Euro
entstanden sein. Die Staatsanwaltschaft geht von fast 62 000 Fällen
aus, in denen der 47-Jährige Krebsmedikamente gepanscht haben soll.
Betroffen sind mehr als 1000 Patienten von 37 Ärzten, Praxen und
Kliniken in sechs Bundesländern, die meisten in Nordrhein-Westfalen.
Der Angeklagte sitzt seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft. Er
hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ihm drohen bis zu
zehn Jahre Freiheitsstrafe und ein Berufsverbot.