Schulen in Neu Delhi bleiben wegen Smog geschlossen

Neu Delhi (dpa) - Zum Schutz der Kinder vor der gefährlich hohen
Luftverschmutzung in Neu Delhi sind dort alle Schulen bis zum
kommenden Sonntag geschlossen worden. Wie schon am Vortag umhüllte
dichter Smog am Mittwoch die indische Hauptstadt und ihre rund 17
Millionen Einwohner. Messungen zum Gehalt des gesundheitsschädlichen
Feinstaubs PM10 in der Luft ergaben erneut zeitweise alarmierend hohe
Werte von mehr als 900 Mikrogramm pro Kubikmeter. Ein Wert von
höchstens 50 ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) unbedenklich.

Die Stadtregierung riet zudem älteren Menschen, Herzkranken und
Asthmatikern, zu Hause zu bleiben. Am Dienstag hatte die indische
Medizinervereinigung IMA einen «Gesundheitsnotstand» in der Metropole

erklärt. Der Regierungschef von Delhi, Arvind Kejriwal, hatte die
Stadt als «Gaskammer» bezeichnet. Er machte das Abbrennen von
Ernterückständen durch Bauern in umliegenden Bundesstaaten für den
Smog verantwortlich. Wegen Windstille und hoher Luftfeuchtigkeit
erwarteten Experten keine deutliche Besserung der Luftqualität in den
kommenden Tagen.

Neu Delhi gehört zu den am schlimmsten verschmutzten Städten der
Welt. Nach einer im Oktober veröffentlichten Studie des Fachblatts
«The Lancet» starben im Jahr 2015 rund 2,5 Millionen Menschen in
Indien an den Folgen von Umweltverschmutzung - der mit Abstand
höchste Wert weltweit.