Gesundheitswirtschaft begrüßt Landarztquote - Appell an Kommunen

Seit langem wird über den Ärztemangel auf dem land geklagt. NRW will
mit einer Landarztquote beim Medizinstudium gegensteuern. In
Ostwestfalen-Lippe trifft das auf Zustimmung.

Bielefeld/Düsseldorf (dpa/lnw) - Vertreter der Gesundheitswirtschaft
in Ostwestfalen-Lippe haben die Pläne der NRW-Landesregierung
begrüßt, ab dem Wintersemester 2018/2019 eine Landarztquote für
Medizinstudenten einzuführen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) hatte ergänzend zum Koalitionsvertrag angekündigt, die Quote
2018 einführen zu wollen, wie sein Ministerium bestätigt. Demnach
sollen bis zu zehn Prozent der Studienplätze an Bewerber gehen, die
sich verpflichten, zehn Jahre als Arzt aufs Land zu gehen.

«Alle Anstrengungen, die Ärzteversorgung und Pflege auf dem Land
nachhaltig zu sichern, helfen», sagte Uwe Borchers, Geschäftsführer
des Zentrums für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL
(Ostwestfalen-Lippe). Die Ausbildung der Mediziner dauere mindestens
sechs Jahre, plus fünf bis sechs Jahre für die Facharztausbildung.
Deshalb appellierte Bochers: «Die Bürgermeister müssen aber schon
heute aktiv werden und überlegen, was die Kommunen tun können.» Dabei

gehe es um Kita-Plätze, um Hilfen bei der Suche nach Arbeitsplätzen
für die Partner der Hausärzte oder schlicht um bessere Parkplätze vor

der Praxis, so Borchers.

An diesem Mittwoch treffen sich Bürgermeister aus Ostwestfalen-Lippe
in Bielefeld, um über die Gesundheitsversorgung der Zukunft zu
beraten. Dazu eingeladen hat das Zentrums für Innovation in der
Gesundheitswirtschaft OWL und der Regionalrat Detmold. Außerdem tagen
am Nachmittag der Gesundheits- und Wissenschaftsausschuss des
Landtags. Auf den Tagesordnungen steht der Regierungsbericht zu
ärztlicher Versorgung in NRW und der Aufbau der medizinischen
Fakultät an der Uni Bielefeld.