Betrug während Ebola-Krise: Millionenschaden für Rotes Kreuz

Genf (dpa) - Betrugsfälle während der Ebola-Epidemie in Westafrika
haben das Rote Kreuz mehr als 5 Millionen Euro gekostet. Eine
Sprecherin der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und
Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) bestätigte dies am Sonntag. «Wir
sind empört über die aufgedeckten Beweise für den Betrug», sagte
Jemliah Mahmood.

Das Rote Kreuz hatte bereits Ende Oktober mitgeteilt, dass 6
Millionen Schweizer Franken (5,2 Millionen Euro) an Geldern für die
Ebola-Hilfe durch Korruption verloren gegangen waren. Bei der bislang
größten Ebola-Epidemie starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone in
Westafrika 2014 und 2015 mehr als 11 000 Menschen.

Eine Buchprüfung hatte Hinweise auf betrügerische Absprachen zwischen
ehemaligen IFRC-Mitarbeitern und Angestellten einer Bank in Sierra
Leone ans Tageslicht gebracht, hieß es in der schon Ende Oktober
veröffentlichten Mitteilung. Dies habe vermutlich zu einem Verlust
von 2,1 Millionen Schweizer Franken geführt. Betrug durch einen
Zoll-Dienstleiter in Guinea verursachte einen Schaden im Wert von 1,2
Millionen Franken. Frühere Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass
in Liberia 2,7 Millionen Franken durch überhöhte Preise für
Hilfsgüter und Zahlungen an freiwillige Helfer verloren gegangen
waren. Das IFRC betonte, es wolle die Beteiligten zur Rechenschaft
ziehen und das Geld zurückfordern.