Virtuelle Realität als Therapie für Demenzpatienten

Krefeld (dpa/lnw) - Digitale Helfer sollen künftig den
Krankheitsverlauf von Demenz und Alzheimer verlangsamen. An einer
Klinik in Krefeld wollen Ärzte die Erinnerungen der Patienten
mithilfe von Virtual-Reality-Brillen wecken. Das Projekt mit dem
Titel «Krefeld im Wirtschaftswunder» startete an diesem Donnerstag.
Patienten können sich dabei mit einer Virtual-Reality-Brille durch
historische Straßenszenen aus den 50er Jahren bewegen und so in ihrer
eigene Vergangenheit reisen.

Im Rahmen sogenannter Biografie-Arbeit sei diese Methode durchaus
sinnvoll, erklärt Susanna Saxl von der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft. «Dabei wird versucht, positive Erinnerungen und
Lebensfreude zu wecken. Das kann den Krankheitsverlauf verlangsamen»,
meint Saxl. Der Einsatz dieser Technik sei allerdings eher im frühen
Stadium der Krankheit sinnvoll.

Nach Angaben der Alzheimer-Gesellschaft ist die Zahl der
Demenz-Kranken in Deutschland in den vergangen Jahren kontinuierlich
gestiegen. So seien 2004 noch rund eine Millionen Menschen von der
Krankheit betroffen gewesen, aktuell seien es etwa 1,6 Millionen. Für
das Jahr 2050 prognostizieren die Experten eine Verdopplung auf rund
drei Millionen Patienten.