Kranker McCain kehrt in US-Senat zurück

Washington (dpa) - Knapp anderthalb Wochen nach seiner Krebsdiagnose
will der republikanische US-Senator John McCain bereits an diesem
Dienstag die Arbeit wieder aufnehmen. «Freue mich, morgen in den
Senat zurückzukehren, um die Arbeit an der Gesundheitsreform, dem
Verteidigungs-Gesetzentwurf und den Russlandsanktionen fortzusetzen»,
twitterte er am Montagabend (Ortszeit). Sein Büro nannte zudem
Sanktionen gegen Iran und Nordkorea als weitere Themen. Der
80-Jährige war vor anderthalb Wochen wegen eines Blutgerinnsels über
dem Auge operiert worden. Dabei entdeckten Ärzte einen Hirntumor.
Danach hatte McCain aber bereits angekündigt: «Zum Unglück für mein
e
Sparingspartner im Kongress werde ich bald zurück sein.»

US-Präsident Donald Trump hatte den Senat kurz vor McCains Mitteilung
aufgerufen, am Dienstag über ein Gesetz zur Ablösung der
Krankenversicherung «Obamacare» abzustimmen. Gleichwohl war offen, ob
der Senat am Dienstag tatsächlich abstimmen würde. Falls es dazu
kommen würde, könnte entschieden werden, mit einer Debatte über das
hoch umstrittene Alternativgesetz zu «Obamacare» zu beginnen. Die
Mehrheitsverhältnisse sind sehr eng. Die Republikaner können sich im
Senat nur zwei Gegenstimmen leisten.

McCain zählt zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und
hat sich über die Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben. Der
ehemalige Vietnam-Kriegsgefangene ist seit 30 Jahren Senator und hat
sich im Laufe der Zeit den Ruf eines «Mavericks» erworben - eines
Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme
Meinungen vertritt. 2008 trat McCain als Präsidentschaftskandidat
gegen Obama an - und verlor. Er war bereits im Jahr 2000 an Hautkrebs
erkrankt und operiert worden, konnte die Erkrankung aber überwinden.