HIV-Studie: Depotspritzen ebenso wirksam wie tägliche Tabletten

London/Paris (dpa) - Injektionen im Abstand von vier bis acht Wochen
können das HI-Virus im Körper einer Studie zufolge ebenso gut
kontrollieren wie die bisher übliche tägliche Einnahme von Tabletten.
Das berichtet ein internationales Forscherteam mit deutscher
Beteiligung im Fachjournal «The Lancet». Sollten größere Studien di
e
Ergebnisse bestätigen, könnte erstmals eine Injektionstherapie gegen
HIV auf den Markt kommen, die nur alle vier bis acht Wochen nötig
wäre. Ein unabhängiger Kommentator bewertet dies in «The Lancet» al
s
Meilenstein in der Geschichte der HIV-Therapie.

Bei der antiviralen HIV-Therapie nehmen Patienten bislang täglich
oral drei Wirkstoffe ein, die die Viruslast im Blut unter die
Nachweisgrenze drücken können. Seit einigen Jahren gibt es
Kombinationspräparate, so dass Betroffene nur noch eine Tablette pro
Tag benötigen. Die nun getestete Injektionstherapie, die im Abstand
von vier Wochen in einer Zulassungsstudie weiter geprüft wird, könnte
die Behandlung weiter vereinfachen: Patienten bräuchten - im Fall der
Zulassung - nur noch alle vier bis acht Wochen eine Dosis.