Exhumierung von Salvador Dalí erfolgt unter größter Geheimhaltung

Figueres (dpa) - Spanien wartet mit Spannung auf die Exhumierung des
legendären Surrealismus-Künstlers Salvador Dalí (1904-1989). Unter
größter Geheimhaltung und abgeschottet von der Öffentlichkeit sollte

am Abend im katalanischen Figueres das Grab des exzentrischen
Meisters geöffnet werden, um genetische Proben zu entnehmen. Ein
Richter in Madrid hatte im Juni diese Maßnahme angeordnet, um eine
Vaterschaftsklage zu klären. Eine Frau aus der Stadt Gerona war vor
Gericht gegangen. Sie versichert, ihre Mutter habe Mitte der 1950er
Jahre eine heimliche Liebesbeziehung zu Dalí gehabt.

Die DNA-Proben würden von einem Team von Gerichtsmedizinern
entnommen, hieß es. Auch Juristen sollen bei der Exhumierung dabei
sein. Damit nichts über den Zustand des einbalsamierten Körpers Dalís

an die Öffentlichkeit dringt, soll unter anderem auch die Glaskuppel
des «Theater-Museum Dalí», unter der der Leichnam in einer Krypta
ruht, abgedeckt werden, berichtete das spanische Fernsehen.

Die Aktion könnte laut Medienberichten die ganze Nacht dauern, da das
Grab zudem von einer eineinhalb Tonnen schweren Marmorplatte bedeckt
ist. Das Ergebnis der DNA-Abgleichung werde vermutlich frühestens in
einem Monat vorliegen.

Erst am Freitagmorgen will die Gala-Salvador-Dalí-Stiftung bei einer
Pressekonferenz Details bekanntgeben. Sie hatte sich bis zuletzt
gegen die Exhumierung gewehrt. Am 18. September will das zuständige
Gericht seine Entscheidung fällen.