Gynäkologe wegen sexuellen Missbrauchs zu Freiheitsstrafe verurteilt

Köln (dpa) - Das Landgericht Köln hat einen Gynäkologen wegen
sexuellen Missbrauchs von Patientinnen zu zwei Jahren und zehn
Monaten Haft verurteilt. Laut Urteil vom Donnerstag nutzte der
Mediziner seine Vertrauensstellung als Arzt gegenüber drei
Patientinnen aus. Er habe die Behandlungen der Frauen genutzt, um
sich selbst sexuell zu stimulieren.

Für das Gericht steht fest, dass der 63-Jährige den Patientinnen ohne
medizinische Gründe mit Cremes oder Ölen den Intimbereich massiert
hatte. Eine Patientin berichtete in ihrer Zeugenaussage von
Suizidgedanken wegen des Missbrauchs. Ob eines der Opfer auch
vergewaltigt worden war, konnte das Gericht nicht mit Sicherheit
feststellen.

Neben der Freiheitsstrafe sprach das Gericht auch ein dreijähriges
Berufsverbot gegen den Gynäkologen aus. Wegen der schweren Vorwürfe
ruht dessen Zulassung bereits seit drei Jahren. Die Verteidigung
kündigte nach der Urteilsverkündung an, in Revision zu gehen.