Gesundheitsministerium betont Finanzreserven der Krankenkassen

Berlin (dpa) - Das Bundesgesundheitsministerium geht derzeit nicht
von einem steigenden Zusatzbeitrag für gesetzlich Krankenversicherte
im nächsten Jahr aus. «Die Krankenkassen haben Finanzreserven von 16
Milliarden Euro momentan», sagte Ministeriumssprecherin Katja Angeli
am Mittwoch auf Anfrage in Berlin. Das seien gute Reserven, die es
auch ermöglichten, die Versicherten daran teilhaben zu lassen. Die
Entwicklung des Zusatzbeitrags werde im Oktober vom sogenannten
Schätzerkreis ermittelt. «Dann sind seriöse Aussagen für das näch
ste
Jahr möglich.»

Der Verwaltungsratsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen
Krankenkassen und Chef des Ersatzkassenverbands, Uwe Klemens, rechnet
in den nächsten Jahren mit einem höheren Zusatzbeitrag von 1,8 bis
zwei Prozent. Als Gründe nannte er Zusatzkosten infolge der Gesetze
zur Pflegestärkung, der Veränderungen in der Arzneimittelversorgung
und dem Krankenhausstrukturgesetz.

Der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, erklärte, die
Zusatzbeiträge blieben im Durchschnitt vorerst stabil. Der Beitrag
liegt derzeit bei 1,1 Prozent. Im Sommer lägen die Finanzergebnisse
für 2016 und das erste Quartal 2017 vor, dann werde die weitere
Entwicklung abgeschätzt. Die Sprecherin des Gesundheitsministeriums
betonte, der GKV-Spitzenverband habe sich von der Einschätzung von
Klemens gegenüber dem Ministerium distanziert.