Berliner City-Toiletten könnten wieder in Landesregie kommen

Berlin (dpa/bb) - Koalitionspolitiker dringen darauf, dass Berlin den
Betrieb der öffentlichen Toiletten von Werberechten entkoppelt und
wieder selbst in die Hand nimmt. «Es ist klar, dass die Stadt das
machen muss», zitierte die «Berliner Morgenpost» (Samstag) die
Linke-Abgeordnete Katalin Gennburg. Der SPD-Politiker Daniel Buchholz
sagte dem Blatt, der Senat solle die Voraussetzung für die Vergabe an
einen Landesbetrieb schaffen. Ein Sprecher der zuständigen
Senatsverwaltung für Verkehr bestätigte dem Zeitungsbericht zufolge
entsprechende Überlegungen.

In Berlin gibt es nach Verwaltungsangaben rund 260 öffentliche
Toiletten. Die Wall AG betreibt mit 218 die meisten öffentlichen
Aborte in der Stadt, darunter 172 vollautomatische, barrierefreie
City-Toiletten. Der Vertrag mit der Wall AG läuft Ende 2018 aus. Im
Juni vergangenen Jahres hatte die Senatsverwaltung angekündigt, dass
ein neuer Betreiber gesucht wird.

Für die von Wall betriebenen Toiletten musste das Land nicht zahlen.
Dafür erhielt die Firma Werbeflächen, die sie selbst vermarktet.

Die Tourismusorganisation VisitBerlin und der Allgemeine
Behindertenverband fordern seit langem mehr Toiletten in der Stadt.
VisitBerlin hat vor allem steigende Touristenzahlen vor Augen.