Berlin bleibt anfällig für Masern - bislang 21 Fälle

Berlin (dpa/bb) - Viele Berliner sind weiterhin nicht ausreichend
gegen das Masern-Virus geschützt. In den ersten Wochen dieses Jahres
haben sich 21 Menschen mit der hoch ansteckenden Krankheit infiziert.
«Es ist noch lange keine Pandemie, aber man muss die Entwicklung
genau im Blick behalten», sagte der Sprecher der
Gesundheitsverwaltung, Christoph Lang. Knapp die Hälfte der Fälle
geht laut Angaben auf einen Ausbruch im Bezirk Reinickendorf zurück,
wie auch mehrere Medien berichtet hatten. Gesundheitssenatorin
Dilek Kolat (SPD) rief zum Impfen auf.

Damit verfehlt Berlin auch in diesem Jahr das der Ziel der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), die hochansteckende Krankheit zu
eliminieren. Demnach dürfte es pro Jahr weniger als einen Fall pro
eine Million Einwohner geben - in der Hauptstadt also maximal 4.

In Berlin gelten nicht oder nicht ausreichend immunisierte Erwachsene
als Hauptproblem. «Wer nur nicht oder nur ein Mal gegen Masern
geimpft ist, sollte das nachholen», betonte Lang.

Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen. Nach
anfänglichen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen
Infizierte einen charakteristischen roten Hautausschlag. Masern
können in seltenen Fällen sehr schwere und auch tödlich verlaufende
Folgeerkrankungen hervorrufen. Gefährdet sind insbesondere Säuglinge
- vor allem, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft nicht geimpft
waren.