Geflügelpest in Kyritzer Putenbestand - 11 000 Tiere getötet

Jetzt vermeldet auch Brandenburg seinen ersten Geflügelpest-Fall in
einem Nutztierbestand. Tausende Puten mussten getötet werden. Wie
sich die Tiere ansteckten, ist noch unklar.

Kyritz (dpa/bb) - In einem Putenbestand bei Kyritz
(Ostprignitz-Ruppin) ist der Geflügelpest-Erreger H5N8 entdeckt
worden. 11 000 Tiere wurden bereits getötet, teilte eine Sprecherin
des Landkreises am Mittwoch in Neuruppin mit. Seit einiger Zeit gab
es in dem Mastbetrieb ein vermehrtes Tiersterben. Daraufhin wurden
verendete Tiere auf Vogelgrippe getestet. Das
Friedrich-Löffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems bestätigt jetzt
den Verdacht. Das nationale Referenzlabor wies zweifelsfrei die
hochansteckende Variante des Geflügelpestvirus nach. Die Ursache für
die Infektion sei derzeit noch unklar, ergänzte eine Sprecherin des
Potsdamer Verbraucherschutzministerium.

Um die Stallanlagen wurde ein Sperrkreis mit einem Radius von drei
Kilometern sowie ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn
Kilometern verhängt. Andere Geflügelhalter im Umkreis dürfen vorerst

keine Tiere und keine tierischen Produkte ausliefern. Wegen der
unmittelbaren örtlichen Nähe hat auch der Kreis Prignitz reagiert und
eine Tierseuchen-Allgemeinverfügung erlassen.

Der Landestierarzt hat das Krisenzentrum des Landes aktiviert, das
Seuchenbekämpfung auf Landesebene koordiniert. Zwischen
Ostprignitz-Ruppin und dem Landeskrisenzentrum besteht ein ständiger
Informationsaustausch.

Es ist in dieser Saison in Brandenburg der erste H5N8-Fall in einem
Nutzgeflügelbestand. Zuvor wurde dieser Erreger bei drei verendeten
Wildvögeln in Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming nachgewiesen. Im
benachbarten Oberhavel mussten 500 Tiere getötet werden, weil die
mildere H5N1-Variante entdeckt wurde. Seit Anfang Dezember gilt in
Brandenburg bereits eine landesweite Stallpflicht.

In den letzten Tagen gab es auch in anderen Bundesländern
H5N8-Befunde bei Wildvögeln sowie in Hausgeflügelbeständen. So wurden

bei Staßfurt in Sachsen-Anhalt 33 000 Hühner eines Legehennenbetriebs
gekeult. Auch polnische Gebiete rund um die Region Gorzów seien
betroffen, hieß es.