Mehr als drei Mal so viele Norovirus-Infektionen wie üblich

Berlin/Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz wird in diesem Winter von
einer heftigen Norovirus-Welle erfasst. Allein in der Woche vor
Weihnachten wurden 310 Erkrankungen gemeldet, wie aus einer neuen
Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In den
vergangenen Jahren waren es in der Woche vor Weihnachten 60 bis 100
Fälle. Das Virus löst starken Durchfall und Erbrechen aus.

In den Wintern 2007/2008 und 2009/2010 hatte sich das Virus ebenfalls
stark in Rheinland-Pfalz ausgebreitet - aber später. Auf den
Höhepunkten im Januar und Februar wurden damals mehr als 500 Fälle
pro Woche gemeldet. «Wir kennen das Phänomen, dass die Werte alle
paar Jahre erhöht sind», sagte Susanne Glasmacher vom RKI.

Der Erreger führt zu starkem Flüssigkeitsverlust und ist deshalb vor
allem für Kleinkinder, alte Menschen und geschwächte Personen
gefährlich. Das hochansteckende Virus verbreitet sich vor allem in
Einrichtungen wie Kindergärten und Altersheimen schnell.

In diesem Winter infizieren sich laut RKI wohl auch deshalb mehr
Menschen, weil eine neue Virusvariante umgehe. «Das bedeutet jedoch
nicht, dass das Virus gefährlicher ist oder die Krankheit schwerer
verläuft als sonst. Es kann sich nur besser vor dem Immunsystem
verbergen, so dass mehr Leute erkranken», sagte Glasmacher.