Kein Abflauen der Vogelgrippe in Deutschland

Greifswald/Insel Riems (dpa) - Experten sehen bislang keine Anzeichen
für ein Abflauen der Vogelgrippe in Deutschland. Seit dem ersten
Nachweis des H5N8-Erregers Anfang November in Deutschland seien
bereits fast 30 Ausbrüche in Geflügelhaltungen registriert worden,
sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) am
Dienstag. Auch international sei das Seuchengeschehen noch von hoher
Dynamik geprägt. So habe die Slowakei aktuell einen H5-Verdacht
gemeldet. Jüngste Nachweise des hochgefährlichen H5N8-Erregers
stammten aus Kroatien und auch aus Griechenland.

In Deutschland war der hochansteckende Erreger erstmals am 8.
November bei einer toten Wildente am Bodensee und verendeten
Wasservögeln in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden. Inzwischen
sind 15 Bundesländer betroffen.

Allein in Niedersachsen wurde das Virus inzwischen bereits bei elf
Nutzgeflügelbetrieben nachgewiesen, wie das
Landwirtschaftsministerium mitteilte. Mit Ausnahme eines
Kleinstbestandes seien alle betroffenen Betriebe geschlossene
Putenmastbestände gewesen. Wegen der Vogelgrippe sind demnach in
Niedersachsen seit November bereits rund 232 000 Nutzvögel getötet
worden. Mit den Keulungsaktionen soll eine Weiterverbreitung
verhindert werden.