Revision im Bamberger Chefarzt-Prozess wegen Vergewaltigung eingelegt

Bamberg (dpa) - Die Verteidiger des wegen schwerer Vergewaltigung
verurteilten Ex-Chefarztes aus Bamberg haben Revision eingelegt. Auch
die Staatsanwaltschaft entschied sich zu dem Schritt, wie ein
Sprecher des Oberlandesgerichts Bamberg am Mittwoch sagte. Sobald die
Urteilsbegründung schriftlich vorliege, könne die Revision verfolgt
werden. Dann geht der Fall an den Bundesgerichtshof (BGH) in
Karlsruhe, der entscheiden muss. Zuerst hatte das Internetportal
«InFranken.de» darüber berichtet. Das Landgericht hatte den frühere
n
Chefarzt des Klinikums Bamberg vergangene Woche wegen schwerer
Vergewaltigung und weiterer Vergehen zu sieben Jahren und neun
Monaten Haft verurteilt.

Die Anwälte des 51-Jährigen hatten teils eine Bewährungsstrafe, teils

Freispruch von fast allen Vorwürfen gefordert. Die Staatsanwaltschaft
wollte 15 Jahre Haft, vor allem wegen schwerer Vergewaltigung
mehrerer Frauen.

Dem Mann war vorgeworfen worden, zwischen 2008 und 2014 zwölf Frauen
im Bamberger Klinikum missbraucht und teilweise mit Gegenständen oder
einem Finger vergewaltigt zu haben. Zudem soll er die Patentochter
seiner Frau heimlich gefilmt haben. Der frühere Chefarzt hatte
zugegeben, die Bilder und Videos gemacht zu haben, ein sexuelles
Motiv aber zurückgewiesen und auf die Erprobung neuer
Behandlungsmethoden gegen Beckenvenenthrombosen verwiesen.