Regierung bringt neue Preisbremse für Arzneimittel auf den Weg

Berlin (dpa) - Für neue, teure Arzneimittel soll künftig eine
Preisgrenze von 250 Millionen Euro im ersten Jahr nach der
Markteinführung gelten. Das sieht der Entwurf für ein Gesetz zur
Stärkung der Arzneimittelversorgung vor, den das Bundeskabinett am
Mittwoch in Berlin beschloss. Heute können neue Mittel zunächst zum
frei von den Pharmafirmen festgesetzten Preis verkauft werden, bevor
ihr Nutzen offiziell bewertet und über ihren Erstattungspreis
verhandelt wird. Manche Mittel erzielen im ersten Jahr enorme
Bruttoumsätze von mehreren hundert Millionen Euro.

Das Gesetz von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht zudem
vor, dass die ausgehandelten Erstattungspreise geheim bleiben. Ärzte
sollen über den Zusatznutzen neuer Mittel für einzelne
Patientengruppen besser informiert werden. Gröhe will zudem
Ausschreibungen der Krankenkassen verbieten, an denen sich Apotheken
beteiligen können, die Zytostatika - also spezielle Krebsmittel -
herstellen und ambulant tätige Onkologen beliefern. Nun beginnen die
parlamentarischen Beratungen über den Gesetzentwurf.