Mehrere Schwerverletzte nach Bochumer Klinikbrand außer Gefahr

Die Lage nach dem Brand im Bochumer Uniklinikum Bergmannsheil
entspannt sich langsam. Einigen Verletzten geht es besser. Das Feuer
war wohl von einer Patientin gelegt worden. Haben gelagerte
Gasflaschen für Beatmungsgeräte den Brand beschleunigt?

Bochum (dpa) - Einen Tag nach dem Großbrand in einem Bochumer
Krankenhaus mit zwei Toten sind mehrere der neun schwer verletzten
Patienten außer Gefahr. Vier der fünf Menschen, die auf andere
Klinikteile verlegt worden waren und dort auf Intensivstationen
behandelt werden, schwebten am Samstag nicht mehr in Lebensgefahr.

Bei einer Person sei der Zustand aber kritisch, teilte das Klinikum
Bergmannsheil mit. Vier weitere Schwerverletzte waren in
Spezialkliniken nach Aachen, Düsseldorf, Wiesbaden und Leipzig
geflogen worden. Insgesamt waren 16 der 180 in dem Gebäude
untergebrachten Menschen verletzt worden.

Nach ersten Untersuchungen gehen die Ermittler davon aus, dass eine
69 Jahre alte Patientin der Station für Infekte in Suizidabsicht in
ihrem Zimmer im sechsten Stock das Feuer gelegt haben könnte. Auch
sie war in den Flammen gestorben. In einem Nebenzimmer kam ein 41
Jahre alter Patient aus Marl im nördlichen Ruhrgebiet ums Leben.

Das Feuer hatte sich am frühen Freitagmorgen in Windeseile auf die
beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet.
Wegen der enormen Hitze schmolzen Fenster und Möbel. Obwohl die
Feuerwehr über die Brandmeldeanlage alarmiert wurde und schnell vor
Ort war, hatten die Flammen schon stark um sich gegriffen. Erst gegen
Mitternacht war der Einsatz abgeschlossen. Rund 300 Einsatzkräfte von
Feuerwehr, Rettungsdienst und THW waren beteiligt.

Die Ermittlungen der Polizei und der Brandsachverständigen sollten
auch das Wochenende hindurch andauern. Die Polizei befragte Zeugen
und Personal. Warum sich das Feuer so schnell ausbreitete, war
ebenfalls zunächst noch unklar. Laut «Rheinischer Post» vermutet die

Feuerwehr, dass gelagerte Gasflaschen Schuld sein könnten. Diese
würden für die Beatmung auf den Stationen benötigt, hieß es in eine
m
Online-Bericht. Die Klinik hatte bereits Vermutungen zurückgewiesen,
dass ein Bettenlager über der Brandetage das Feuer verstärkt haben
könnte.

Das Gebäude ist nicht nach Angaben der Feuerwehr nicht
einsturzgefährdet. In den betroffenen oberen Geschossen und am Dach
werden aber Gebäudeteile gesichert. Den Sachschaden schätzt die
Polizei auf mehrere Millionen Euro. Das Universitätsklinikum
Bergmannsheil mit rund 650 Betten ist eines der größten Krankenhäuser

im Ruhrgebiet.