Bericht: Private Krankenkassen erhöhen Beiträge in zweistelliger Höhe

Berlin (dpa) - Viele privat Krankenversicherte müssen nach einem
Medienbericht bald mit zum Teil massiven Beitragserhöhungen rechnen.
Nach Informationen der «Stuttgarter Nachrichten» und «Stuttgarter
Zeitung» (Donnerstag) werden mit Beginn des neuen Jahres die Sätze im
Schnitt zwischen elf und zwölf Prozent steigen. Betroffen seien rund
zwei Drittel der fast neun Millionen privat Versicherten. Die
Benachrichtigung durch ihre Kasse würden die meisten Versicherten
Anfang November erhalten.

Volker Leienbach, geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, bestätigte auf
Anfrage der Zeitungen, «dass es zu untypischen Beitragserhöhungen»
kommen werde, ohne sich auf genau Zahlen festzulegen. Er begründete
die Anhebungen mit der anhaltenden Niedrigzinsphase auf den
Finanzmärkten. «Was am Kapitalmarkt nicht zu erwirtschaften ist, muss
durch eine Erhöhung der Vorsorge ausgeglichen werden», sagte er. Dies
sei «gesetzlich vorgeschrieben».

Davon seien Privatversicherte «jetzt also ebenso betroffen wie
andere Sparer», sagte Leienbach und fügte hinzu: «Ohne die
Auswirkungen der Niedrigzinsen wäre die PKV-Beitragsentwicklung auch
in diesem Jahr unauffällig.» Schon seit Jahren liege der
Ausgabenanstieg der privaten nicht über derjenigen der
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).