UN wollen mögliche Mitschuld an Cholera-Ausbruch in Haiti überdenken

New York (dpa) - Die Vereinten Nationen wollen angesichts einer
möglichen Mitschuld an einem Cholera-Ausbruch mit mehr als 8500 Toten
in Haiti ihren Umgang mit dem Vorfall neu überdenken. «Im Verlauf des
vergangenen Jahres sind die UN zu der Überzeugung gekommen, dass sie
mehr tun müssen im Hinblick auf ihre eigene Beteiligung an dem
Ausbruch und dem Leid der Betroffenen», sagte UN-Sprecher Farhan Haq
am Donnerstag in New York. Innerhalb der kommenden zwei Monate werde
ein Aktionsplan vorgelegt.

Zuvor hatten die UN jegliche Mitschuld an dem Ausbruch 2010 stets von
sich gewiesen. Menschenrechtsaktivisten und Wissenschaftler
kritisieren aber schon seit längerem, dass UN-Mitarbeiter aus Nepal,
die zur Hilfe nach dem Erdbeben in das Land gekommen waren, die
hochansteckende Infektionskrankheit nach Haiti eingeschleppt hätten.
Zahlreiche Opfer verklagen die UN derzeit auf Schadenersatz. Die
Organisation sieht die Klage jedoch nach wie vor als nicht zulässig
an.