Syphilisfälle in Bayern steigen auf Rekordwert

München (dpa/lby) - Die Zahl der registrierten Syphilisfälle
in Bayern ist 2015 auf einen Rekordwert gestiegen. Mit 952 Diagnosen
lag die Zahl im vergangenen Jahr so hoch wie noch nie seit Beginn der
Meldepflicht 2001. Damals waren im Freistaat gerade einmal 159 Fälle
der Bakterieninfektion registriert worden, wie aus Daten des Robert
Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Seit 2009 steigt die Fallzahl von
damals 378 rapide an; 2014 gab es den Angaben zufolge 859 Fälle in
Bayern.

Deutschlandweit wurden dem Bundesinstitut für Infektionskrankheiten
im vergangenen Jahr 6834 Syphilisfälle gemeldet. Im Jahr zuvor waren
es nur 5726 gewesen. Auch auf Bundessicht steigen die Zahlen seit
2009 stetig. Verlässliche Zahlen für das laufende Jahr liegen derzeit
noch nicht vor, wie eine RKI-Sprecherin am Dienstag in Berlin sagte.

Experten gehen davon aus, dass sich Geschlechtskrankheiten aufgrund
von vermehrt riskanterem Sex etwa unter Drogeneinfluss ausbreiten.
Vorrangig sei Syphilis in der Schwulenszene präsent. Bei Frauen und
heterosexueller Übertragung blieben frühere Zahlen unauffällig.

Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum hervorgerufen.
Zu den ersten Symptomen zählen Geschwüre im Genitalbereich oder im
Mund, die eine stark ansteckende Flüssigkeit absondern. Beim Sex kann
es so zur Übertragung kommen. Unbehandelt führt Syphilis zu
Hautausschlägen und später auch zu Organschäden. Die Krankheit läss
t
sich aber mit Penizillin gut behandeln.