Grüne: Gröhe muss Unabhängigkeit der Patientenberatung sichern

Berlin (dpa) - Die Grünen haben Bundesgesundheitsminister Hermann
Gröhe (CDU) aufgefordert, auch künftig eine unabhängige
Patientenberatung sicherzustellen. Gesundheitspolitikerin Maria
Klein-Schmeink verlangte, das Vergabeverfahren zur Organisation der
Beratungsstelle müsse neu aufgerollt werden. «Es ist höchste Zeit,
dass Bundesgesundheitsminister Gröhe sich einschaltet», sagte sie der
Deutschen Presse-Agentur.

Zurzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren des Spitzenverbandes des
Gesetzlichen Krankenversicherung, der die Unabhängige
Patientenberatung (UPD) neu vergeben will. Die sich abzeichnende
Entscheidung zugunsten eines Callcenters wird unter anderem von der
Ärzteschaft massiv kritisiert. Die Ärzte befürchten, dass die
Beratung künftig die Unabhängigkeit einbüßen könnte. An die UPD
können sich Patienten wenden, die sich etwa über Leistungen der
Krankenkassen, Patientenrechte oder Therapien informieren wollen.

«Das laufende Vergabeverfahren zeigt, dass unsere Bedenken an der
Vergabe durch den Spitzenverband der Krankenkassen berechtigt waren»,
sagte Grünen-Gesundheitsexpertin Klein-Schmeink. «Die bisherige UPD
Gesellschaft hat einen besonderen Beitrag zur unabhängigen Beratung
sowie zur Weiterentwicklung der evidenzbasierten Medizin geleistet.
Die jährlichen Monitoring-Berichte haben schonungslos Missstände und
Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen aufgedeckt und waren Grundlage
für gesetzliche Korrekturen.»