14 Milliarden Euro im Jahr 2005 zwischen Krankenkassen umverteilt

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) haben 12,5 Milliarden Euro erhalten

Zwischen den gesetzlichen Krankenkassen wurden im vergangenen Jahr rund 14,1 Milliarden Euro umverteilt - das sind etwa zehn Prozent ihrer gesamten Beitragseinnahmen. Es flossen 3,4 Milliarden Euro aus den alten in die neuen Bundesländer, wie der Bundesverband Betriebskrankenkassen (BKK) in Berlin mitteilte. Im Jahr 1995 hatte der Risikostrukturausgleich insgesamt nur 8,9 Milliarden Euro umfasst, 2000 dann 12 Milliarden Euro.

Mit der Umverteilung werden Unterschiede zwischen den Kassen ausgeglichen. Berücksichtigt werden die Höhe der beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder, die Zahl der beitragsfrei mitversicherten Familienangehörigen sowie die unterschiedliche Verteilung der Geschlechter und des Alters der Versicherten. Diese Faktoren sorgen für niedrigere oder höhere Ausgaben der einzelnen Kassen.

Ab 2009 sollen durch die Gesundheitsreform nun auch Unterschiede bei der Zahl Schwerkranker ausgeglichen werden. So haben Kassen wie die Berliner AOK durch überdurchschnittlich viele Rentner, Ältere und damit auch Kranke größere Lasten als andere Kassen. Dieser Punkt war Gegenstand heftiger Kontroversen zwischen Union und SPD. Die Union hatte vor zu viel Ausgleich gewarnt, die SPD vor zu wenig.

Der BKK-Vorsitzende Wolfgang Schmeinck wandte sich gegen die geplante Ausweitung. 8,8 Milliarden seien im Vorjahr allein von den BKK gezahlt worden. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hätten 12,5 Milliarden Euro erhalten. Ohne den Ausgleich hätten die AOK ihre Beiträge um durchschnittlich 4,2 Prozentpunkte erhöhen müssen. Jedes BKK-Mitglied habe durchschnittlich ärmere Kassen mit 865 Euro unterstützt.