Wenn der Arzt in Rätseln spricht

Patienten sollten nachfragen

Patientinnen und Patienten haben das Recht, bei einem Arztbesuch umfassend über alles informiert zu werden, was für ihre Behandlung wichtig ist. Doch nach einem Termin in der Praxis tauchen häufig Fragen auf. Was bedeuten die Fachausdrücke, die der Arzt benutzt hat? In welcher Dosierung und zu welchem Zeitpunkt sollen die Medikamente eingenommen werden? Gibt es Alternativen zur vorgeschlagenen Therapie? "Fragen Sie am besten schon während des Gesprächs beim Arzt nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben oder wenn Ihnen etwas unklar ist", rät Dr. Ursula Becker, Ärztin beim AOK-Bundesverband.

Wichtig ist es, sich auf einen Arztbesuch gut vorzubereiten. "Notieren Sie sich vorab alles, was Sie ansprechen wollen – seien es Beschwerden, Probleme oder Fragen, die Sie stellen wollen", empfiehlt Dr. Ursula Becker. Wer sich während des Gesprächs Notizen macht, kann besser nachfragen und vermeidet Missverständnisse. "Am besten ist es, wenn Sie bereits bei der Terminvereinbarung sagen, dass Sie eine ausführliche Beratung zu einem wichtigen Anliegen benötigen. Dann kann der Arzt genügend Zeit einplanen". Wer den Grund für seinen Besuch vorher nennt, ermöglicht es dem Arzt darüber hinaus, sich gezielt auf das Gespräch vorzubereiten.

Vertrauensperson mitnehmen

In schwierigen Situationen kann es außerdem hilfreich sein, einen Angehörigen oder eine andere Vertrauensperson zum Arztbesuch mitzunehmen – zum Beispiel, wenn eine schwerwiegende Erkrankung diagnostiziert wurde oder wenn eine Operation ansteht. "Ein Angehöriger ist meist weniger angespannt als der Patient selbst und bekommt deshalb das Gesagte besser mit", erläutert die Ärztin.

Wenn Patienten dennoch am Ende einer Beratung noch den Eindruck haben, dass der Arzt in Rätseln spricht, sollten sie um weitere Hilfestellung und Unterstützung bitten. So kann der Mediziner Hinweise geben, wo es weiterführende Informationen gibt, indem er beispielsweise spezielle Anlaufstellen oder Internetadressen nennt. Sinnvoll ist es auch, schon während des Gesprächs zu klären, wann der Arzt am besten für mögliche Rückfragen erreichbar ist. Scheuen Sie sich aber auch nicht, in der Praxis noch einmal anzurufen. Manches lässt sich beim Telefon-Gespräch mit den Arzthelferinnen klären. Falls nicht, vereinbaren Sie einen Termin mit dem Arzt.