11 000 Selbstmorde jährlich

Neue Präventionsmethoden

In Deutschland nehmen sich nach Angaben der
Gesellschaft für Suizidprävention jährlich mehr als 11 000 Menschen
das Leben. «Männer sind hiervon etwa doppelt so häufig betroffen wie
Frauen», sagte Georg Fiedler, Psychologe am Therapiezentrum für
Suizidgefährdete des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE)
am Donnerstag. Auf ihrer 33. Herbsttagung in Hamburg beschäftigen
sich mehr als 250 Experten im Oktober 2005 mit
modernen Methoden der Suizidprävention.

Etwa 150 000 Menschen pro Jahr versuchten sich umzubringen, sagte
Fiedler weiter. Dabei sei die Selbstmordrate in den deutschen
Großstädten deutlich höher als in ländlichen Regionen. Mit höherem
Alter steige auch die Suizidquote. «Deshalb muss es beispielsweise
auch im Bereich der Altenpflege zu einer stärkeren Auseinandersetzung
mit der Thematik kommen», forderte Fiedler. Die Überalterung der
Gesellschaft könne dazu führen, dass die momentan stagnierende
Suizidquote wieder ansteige. Aber auch in der Schule sei eine
Auseinandersetzung mit der Problematik nötig. «Selbstmord darf kein
Tabuthema sein.»

Selbstmord kann nach Meinung der Gesellschaft für Suizidprävention
verhindert werden. «Die Möglichkeiten in Deutschland sind vorhanden,
aber wir brauchen einen stärkeren Wissensaustausch», sagte
Tagungspräsident Professor Paul Götze.

(dpa)